Isländisch Moos (Cetraria islandica), auch Blutlungenmoos, Fiebermoos,
Hirschhornflechte oder Rentierflechte, ist eine polsterförmig
wachsende Strauchflechte. Sie ist in ganz Europa verbreitet, im Süden jedoch
nur in höheren Lagen. Die größten Vorkommen gibt es im Gebirge, man findet die
Pflanze aber auch im Flachland an offenen Standorten auf sandigen Böden. Die Flechte
wird 4 - 12 cm hoch, ihre einzelnen Triebe verzweigen sich geweihartig, sind
starr, schuppig und oft rinnig verbogen, auf der Oberseite braungrün, auf der
Unterseite weißgrün gefärbt.
Flechten sind sehr widerstandsfähige Pflanzen, die
eine Symbiose
zwischen Algen
und Pilzen
bilden.
Die erste bekannte Beschreibung findet sich in
einem Arzneimittelverzeichnis von 1672.
Isländisch Moos galt als Mittel gegen Abmagerung, Durchfall und Erkrankungen der Atemwege
wie Keuchhusten,
Asthma
und Lungentuberkolose. In der modernen Medizin
ist Isländisch Moos vor allem indiziert bei Erkrankungen der oberen Atemwege
und ist Bestandteil vieler Lutschtabletten und Erkältungstees.
Die Pflanze wird im Spätsommer und Herbst bei
trockener Witterung gesammelt, um die wertvollen Inhaltsstoffe zu schonen,
sollte das Kraut langsam an einem abgedunkelten Ort trocknen.Inhaltsstoffe und
Wirkungen
Als therapeutisch wirksame Bestandteile enthält
isländisch Moos Bitterstoffe, Flechtensäuren, Jod,
Schleimstoffe
und die Vitamine A und C.
Es wirkt reizlindernd und stärkend auf die Schleimhäute
im Mund
und Rachen,
auch bei Entzündungen der Magen-
und Darmschleimhaut
wird es verwendet. Weiter wirkt es gegen Brechreiz,
appetitsteigernd und belebend und kräftigend (tonisierend). Den
Flechtensäuren wird leicht antibakterielle Wirkung nachgesagt.