Die Ringelblume

 

Pflanze: Calendula officinalis L.
Familie: Korbblütler (Asteraceae = Compositae)

 

Die bis zu 50 cm hoch wachsende, meist einjährige Ringelblume mit einem aufrechten, oft reich verzweigten Stängel. Jeder Stängel und Seitenast bildet ein 5 bis 7 cm großes Blütenköpfchen, das je nach genetischer Art gefüllt oder nicht gefüllt und von hellgelber bis dunkelorange Farbe sein kann. Die Blätter sind alle filzig behaart. In vielen Gärten findet sie sich auch als Zierpflanze, da sie den ganzen Sommer hindurch blüht. Nach dem Pflücken riecht sie unangenehm.
Medizinisch verwendet werden die nach dem völligen Öffnen der Blüten gesammelten, vom Blütenboden abgetrennten Zungenblüten gefüllter, orangefarbener Sorten.

 

Lebensraum/Vorkommen

Die Ringelblume ist in Mittel-, Süd- und Osteuropa beheimatet. In den USA und Westasien gedeiht die Blume mittlerweile auch.

Auch bekannt unter:

Ferminel
Goldblume
Ringelrose
Sonnwendblume
Studentenblume
Totenblume

 

Wirkungsstoffe

Calenduloside (Oleanolsäureglykoside mit hämolytischer Wirkung), ätherisches Öl, Carotinoide, Flavonoide, Triterpenalkohole, wasserlösliche Polysaccharide, Bitterstoffe

Anwendungsgebiete

Akne
Arteriosklerose
beschleunigt Heilung von Wunden
Blutergüsse
Dekubitus
Ekzeme
entzündungshemmend
fördert die Blutgerinnung
fördert die Hautdurchblutung

Frostbeulen
Gallenbeschwerden
Gelbsucht
Geschwüre
Hautleiden
Insektenstiche
Krampfadern
Krebstherapie
Lymphknotenschwellungen und -entzündungen
Magen- und Darmstörungen
Magengeschwüre
Magenkrämpfe
Menstruationsbeschwerden
Offenes Bein
Pilzerkrankungen
Quetschungen
schlecht heilende Wunden
senkt Blutfettwerte
Sonnenbrand
Verbrennungen
Zerrungen

Anwendung

Ringelblumenblüten enthaltenTriterpensapponine, freie oder veresterte Triterpenalkohole, Carotinoide und Xanthophylle, Flavonoide, ätherisches Öl  und wasserlösliche Polysaccharide.
Auszüge aus Ringelblumenblüten wirken entzündungshemmend, antimikrobiell und fördern die Wundheilung. Sie werden in Form von Salben, Tinkturen oder Umschlägen zur äußerlichen Behandlung von entzündlichen Erkrankungen der Haut und Schleimhäute, schlecht heilender Wunden, Erfrierungen, leichten Verbrennungen und Quetschungen eingesetzt. Volksmedizinisch auch zur Behandlung von venösen Gefäßerkrankungen (Krampfadern). Damit entsprechen die Anwendungsgebiete weitgehend denen den der Arnikablüten. Vor allem bei langdauernder äußerlicher Anwendung können Kontaktekzeme ausgelöst.
Eine innerliche Anwendung wird nicht empfohlen.

Ringelblumenblüten werden auch Teemischungen als Schönungsdroge zugesetzt, da die goldgelben Blüten das Aussehen des Tees verbessern.

Kosmetik:

Ringelblumenblütenextrakte finden sich auch häufig in kosmetischen Produkten zur Hautpflege.

 

Nebenwirkungen

Nicht verwendet werden sollten Ringelblumen bei einer Überempfindlichkeit gegenüber Korbblütlern!

Ringelblumen selbst können vor allem bei längerer äußerlicher Anwendung Allergien auslösen und zu Kontaktekzemen führen. Daher sollte die Anwendung unterbrochen werden, wenn keine Besserung eintritt.

Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch sind bisher keine Nebenwirkungen bekannt.

 

Rezepte


Tee:
1 bis 2 Teelöffel (2 - 3 g) Ringelblumenblüten werden mit ca. 150 ml heißem Wasser übergossen und nach 10 Minuten abgeseiht.

Innerliche Anwendung: Heute nicht mehr gebräuchlich.

Äußerliche Anwendung:
Bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum wird mit dem noch warmen Tee mehrmals täglich gegurgelt oder gespült.
Zur Wundbehandlung wird mit dem Tee ein sauberes, fusselfreies Tuch oder eine sterile Kompresse getränkt und auf die Wunde gelegt. Die Umschläge mehrmals täglich wechseln.
 
Ringelblumenblüten werden als Schmuckdroge verschiedenen Teemischungen zugesetzt.

Extrakte aus den Blüten sind in vielen Wundbehandlungsmitteln, z.B. Ringelblumensalbe, aber auch in Fertigarzneimitteln, insbesondere homöopathischen Mitteln enthalten.

Calendula-Salbe

Für die Herstellung einer Salbe werden die Heilkräuter zusammen mit Öl oder Fett sanft erhitzt, um die fettlöslichen Inhaltsstoffe zu extrahieren. Hierfür eignet sich weiche Vaseline oder aber auch Olivenöl. Alternativ kann man auch wasserfreies Eucerin verwenden - ein Gemisch aus Fetten und Wachsen der Schafwolle sowie Vaseline. "Eucerinum anhydricum", so heißt es lateinisch, ist in jeder Apotheke erhältlich.

-         30g getrocknete oder frische Calendula-Blüten

-         100g Weiche Vaseline oder Eucerin

 

Vaseline in einem Wasserbad bei etwa 40 °C erwärmen, bis sie flüssig ist. Anschließend die Calendula-Blüten hinzugeben, behutsam unterrühren und das Ganze noch etwa zehn Minuten im Wasserbad belassen. Danach muss dieser Salbenansatz zwei bis drei Tage zugedeckt ziehen, bis sich die Vaseline leicht orange verfärbt hat. Nun die Mischung erneut im Wasserbad bei ca. 40°C erwärmen und noch einmal so lange vorsichtig durchrühren, bis das Gemisch flüssig ist und die Blüten absinken. Jetzt kommt das Abfiltern, für das sich am besten ein grobmaschiges Baumwolltuch oder ein ungebrauchtes Baumwoll-Teesieb eignet. Langsam in ein Vorratsgefäß laufen lassen, das Baumwollsieb kräftig ausdrücken - fertig ist eine hervorragende Calendula-Hautpflege-Salbe.

 

Ringelblumenöl selbst gemacht

 

Noch einfacher als die Herstellung einer Salbe ist die eines Ringelblumen-Öls. Es kann direkt auf kleinere Wunden, leichte Verbrennungen oder auch Sonnenbrand aufgetragen werden.

-         etwa eine Handvoll Ringelblumenblüten

-         Kaltgepresstes Olivenöl

-         Marmeladenglas mit Schraubverschluss

 

 

 

 

Ringelblumenblüten können Sie im eigenen Garten ernten oder getrocknet in der Apotheke bzw. Drogerie kaufen. Die geben Sie in ein Marmeladenglas mit Schraubverschluss. Darüber einfach soviel Öl gießen bis die Blüten gerade bedeckt sind. Hierfür eignet sich am besten ein kaltgepresstes Olivenöl. Das Glas verschließen und an einen warmen, sonnigen Platz stellen, z.B. auf die Fensterbank. Von Zeit zu Zeit das Glas gut schütteln, damit sich die Blüten verteilen. Nach etwa drei Wochen kann man Öl und Blüten mit einem Kaffeefilter oder ungebrauchten Baumwollteesieb trennen. Das Ringelblumenöl lässt sich nun sofort pur verwenden. Zur Aufbewahrung am besten in ein dunkles Fläschchen geben und mit dem Abfülldatum beschriften. Je nach Qualität des Öls und der Lagerung hält es sich ungefähr ein halbes Jahr.