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Geschichtsunterricht im Kino

Das Foto zeigt das Gemälde 'Bonaparte beim Überschreiten der Alpen am Großen Sankt Bernhard' von Jacques-Louis David (https://pixabay.com/de/photos/napoleon-bonaparte-frankreich-kaiser-73543/).

Am 19.01.2024 besuchte der gesamte 8. Jahrgang das Kino Leer, um sich mit Cola, Popcorn und Nachos den Film Napoleon (2023) von Star-Regisseur Ridley Scott anzuschauen. Zuvor hat sich der Jahrgang intensiv im Geschichtsunterricht mit der Französischen Revolution und der sich anschließenden Herrschaft Napoleon Bonapartes befasst, um ergiebiges Hintergrundwissen für die Filmvorführung mitzubringen.

Der Film bot den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich das Verhältnis zwischen Ereignissen der Vergangenheit und der darauf aufbauenden filmischen Umsetzung anzugucken.

Dabei lernten die Schülerinnen und Schüler, dass man einen historischen Spielfilm nicht eins zu eins mit dem im Geschichtsunterricht Gelernten gleichsetzen darf, sondern dass bei der filmischen Umsetzung geschichtlicher Inhalte häufig die historische Genauigkeit zu kurz kommt. Hierbei stellten sie in der anschließenden unterrichtlichen Nachbesprechung u. a. fest, dass einige sehr wichtige historische Aspekte im Film gar nicht erwähnt wurden (z. B. der revolutionäre Code civil oder die bedeutsame Völkerschlacht 1813 bei Leipzig).

Zudem kamen die Schülerinnen und Schüler zu der Erkenntnis, dass wiederum andere Aspekte teilweise falsch (z. B. Napoleons Geburtsjahr) oder sehr frei interpretiert (z. B. Napoleons fragwürdige Anwesenheit bei der Hinrichtung Marie-Antoinettes) dargestellt wurden. Nichtsdestotrotz bot der Film die Möglichkeit, ein Gefühl für den Zeitgeist zu erlangen, der zur Zeit Napoleons in Frankreich vorherrschte.

Dadurch wurde ein ganz zentrales Lernziel des Geschichtsunterrichts erreicht, das die Schülerinnen und Schüler so schnell nicht vergessen werden:

Da wir heutzutage immer häufiger in den Medien in Form von Histotainment (d. h. die filmische Umsetzung geschichtlicher Inhalte zum Zwecke der Unterhaltung) mit Geschichte in Berührung kommen – dies betrifft insbesondere häufig monumentale Spielfilme –, ist es wichtig, solchen Filmen mit einer gewissen Vorsicht zu begegnen, sich bewusst zu sein, dass diese im Wesentlichen der Unterhaltung dienen, und sich immer wieder zu vergegenwärtigen, dass ein historischer Spielfilm keine „Eins-zu-Eins-Darstellung“ der „wahren“ Geschichte ist.

Lernziel erreicht!

Text: Benedikt Liebsch / Bild: pixabay

2024-02-05,