Zum Inhalt springen

Sie sind hier: Startseite > Archiv > Leitlinien Jahrgang 5 und 6

Informationen der Fachgruppe Kunst

Siehe auch

Leitlinien Jahrgang 5 und 6 (Wanke im Juli 2006)

Zur besseren Orientierung und Verdeutlichung der Vernetzung werden für den Jahrgang 5 und 6 die curricularen Vorgaben besonders ausführlich dargestellt:

Kunstunterricht in den Schuljahrgängen 5 und 6 definiert sich in der Zusammenschau und Einheit der vielfältigen Aspekte dieser curricularen Vorgaben.

Ausgegangen wird von der Lehrbarkeit kunstpädagogischer Inhalte, die bei den Schülerinnen und Schülern zu definierende Qualifikationen und Einstellungen im ästhetisch-kulturellen Bereich anbahnen sollen für ihren Bildungsgang von der Vorschule bis zum Erwachsenenalter.

Auf ausführlich formulierte Unterrichtsbeispiele wird zugunsten einer didaktisch-methodischen Struktur verzichtet, die jeweils vom Unterrichtenden für einen Themenkreis konkret gefüllt werden muss. Hierzu werden Vorschläge unterbreitet.

Durch die Fachmethodik soll die Freude am gestalterischen Handeln und Ausdruck über prozesshafte, spielerische, experimentelle, sinnliche Handlungsweisen gefördert werden.

Zentrale, grundlegende Methoden sind Produktion und Rezeption eigener und fremder Bilder. Beides soll miteinander verknüpft werden. Übungen, Aufgaben, Aufgabenfolgen, experimentelle Herangehensweisen und durch Zwischenbetrachtungen eigener und fremder Bilder hervorgerufene Reflexion bilden ein Ganzes, so dass in einem aufsteigenden, zirkularen Prozess Aneignung und Erkenntnis entsteht. Dazu gehören auch methodische Überlegungen für didaktische Reserven und innere Differenzierung, die das individuelle Arbeitstempo und Lernvermögen der Schülerinnen und Schüler berücksichtigen. Die Methoden der Rezeption und Produktion selbst sollten den Schülerinnen und Schülern dabei im Sinne der Methodenkompetenz transparent und für ein selbständiges Vorgehen nutzbar gemacht werden.

Die für diese Altersstufe ungünstige Vermittlung isolierten Detailwissens korrespondiert auf der methodischen Ebene mit einer ungeeigneten formalen Zugriffsweise. Deshalb sollen in der produktiven Gestaltung narrative, spielerische und fantasievolle Anbahnungsmethoden, wie das Erzählen von Geschichten etc., bevorzugt genutzt werden. Im rezeptiven Bereich sollen produktive, spielerische Verfahren, wie z. B. das szenische Nachstellen oder das kreative Schreiben, sammelnde und ordnende Tätigkeiten etc., bevorzugt werden. Sinnliche und emotionale Erfahrungen sind hier sehr wichtig.

Die Nutzung, Übung und Vermittlung kreativer Problemlöseverfahren stellt einen weiteren wichtigen Aspekt dar. Methoden, die gezielt kreative Prozesse auslösen, sollten sowohl im rezeptiven als auch produktiven Arbeiten explizit genutzt und reflektiert werden. Dazu gehört das Sammeln, das automatische Zeichnen und Schreiben, experimentelle Herangehensweisen, Variationen etc. Diese Methoden müssen dann aber reflektiert und weiterer zielgerichteter Nutzung zugeführt werden.

Aufgrund der angesprochenen Reizüberflutung gehört zum kreativen Arbeiten auch eine notwendige Beruhigung und Konzentration auf die Aufgabenstellung, z. B. durch Entspannungsübungen.

Weiterhin wird Kunstunterricht auch durch soziales Lernen bestimmt. Dies kann z. B. in arbeitsgleicher und arbeitsteiliger Gruppenarbeit geschehen. Dazu gehören auch Stations- und Projektarbeit, die Erfahrung von Werkstatt- und Ateliersituationen und außerschulischen Lernstandorten und die Bearbeitung kleiner und großer Formate.

In der Vermittlung von Fähigkeiten und Fertigkeiten zu eigenem künstlerischen Ausdruck ist auf die Ausbildung der Grundtechniken des Zeichnens, Malens und Plastizierens zu achten, die nicht vernachlässigt werden darf und ein stetiges Üben verlangt.

Jede Gestaltung ist geprägt von einem Arbeiten zwischen Prozess und Produkt, die gleichrangig behandelt und nicht einseitig betont werden dürfen. Ideenfindungsprozesse und Vorgehensweisen innerhalb des Gestaltungsprozesses sowie abschließende Ergebnisse sollten präsentiert und reflektiert werden.

Als Teil der unterrichtlichen Betreuung erfolgt im Kunstunterricht eine für das Fach spezifische individuelle Beratung durch die Fachlehrkraft, um die einzelnen Schülerinnen und Schüler in ihrer Individualität und in ihrem besonderen Wahrnehmungs- und Ausdrucksvermögen zu fördern und zu fordern.

2006-08-13,