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Eine Klasse voller Schneemänner …

Die Klasse 6e hat im Rahmen des Sozialen Lernens den Schnee Ende Januar für eine spontane Aktion genutzt: Zusammen mit der Klassenleitung Frau Meyer-Sudbrack und Herrn Kumke baute die Lerngruppe eine ganze Schneemannklasse: Natürlich stand dabei Corona-konform jede Schneefigur in einem eigenen Garten, der Mindestabstand war also gewahrt. Ähnlich wie in den uns allen mittlerweile so vertrauten Videokonferenzen trafen sich dann alle Schneemänner in einer Bildercollage als Gruppe, der Schneemannklasse der 6e.

Schneemänner-Collage

Im Anschluss an diese gelungene Bauphase verfasste die Klasse dann mit Hilfe des Texte-Moduls bei IServ eine kleine Geschichte zu dieser frostigen Truppe, die man hier lesen kann:

Die Schneemannklasse

Es war der 10. Januar 2021 und Julian starrte aus dem Fenster. In Moormerland hatte es wieder fürchterlich geschneit. So viel Schnee hatte er noch nie in seinem Garten gesehen!

Julian hatte vorgestern eine ganze Schneemannklasse gebaut, diese hatte er schon lange angeguckt. Dann sah er plötzlich, wie sich einer der Schneemänner bewegte. Erschrocken überlegte er, ob er mitten in der Nacht hinausgehen sollte.

Er tat es, er ging wirklich mitten in der Nacht hinaus zu einem seiner Schneemänner. Als er aber bei ihm stand, war alles ganz normal. Doch als er wieder hineingehen wollte, hörte er ein Rascheln aus der Richtung des Schneemannes. Julian fürchtete sich, drehte sich aber noch einmal um - er sah nichts anderes als den Schneemann. Dann bemerkte er, dass der Schneemann nicht mehr am selben Platz stand. Plötzlich hörte er ein Geräusch aus dem Garten des Nachbarn. Erschrocken drehte er sich um, dann schlich er sich zum Zaun. Als er hinübersah, war nichts zu sehen. „Aber“, dachte er, „stand der Schneemann unseres Nachbarn nicht woanders?“ Er überlegte. Sollte er wirklich zum Nachbarsgarten gehen? Herr und Frau Müller mochten doch keine Kinder. Aber als er über den Zaun kletterte, sah er es.

Der Schneemann war plötzlich nicht mehr alleine. Hinter und neben ihm standen ganz viele andere Schneemänner, große und kleine. Auch ein Wachhund gehörte zu den Schneemännern. Er sollte das Tauwetter verhindern. Dadurch waren die Schneemänner geschützt. Sie freuten sich und tanzten fröhlich weiter. Julian fragte sich aber, wo die anderen Schneemänner herkamen und erinnerte sich dabei an eine alte Sage überlebende Schneemänner, die ihm seine Großmutter erzählt hatte.

Er hatte Angst, deshalb rief er seine Oma an, um zu hören, was an dieser Geschichte wahr sei. Er nahm das Telefon, aber die Großmutter nahm nicht ab. Dann lief er hinaus zu ihrem Haus, um zu schauen, ob es ihr gut ging. Als er bei ihr angekommen war, fiel ihm ein Stein vom Herzen, seiner Oma ging es gut. Sie war nicht ans Telefon gegangen, weil sie laute Musik gehört hatte. Julian fragte seine Oma, warum sie so laute Musik gehört hatte. Sie hatte laut Weihnachtsmusik gehört, doch es war doch gar nicht Weinachten … Er erfuhr, dass seine Oma Weihnachtsmusik gehört hatte, weil sie die falsche CD eingelegt hatte. Julian sagte aufgeregt: „Oma, hast du die Schneemänner draußen gesehen? Sie bewegen sich und tanzen zu deiner Musik!“ In ruhigem Tonfall erwiderte sie: „Ja, mein Kind, das habe ich gesehen. Aber geh jetzt schlafen. Es ist schon sehr spät. Und du hast morgen Schule.“ Julian war ratlos, befolgte aber, was seine Oma ihm aufgetragen hatte.

Am nächsten Morgen stand er auf und sah aus dem Fenster. Sein Schneemann stand wieder da, wo er ihn hingebaut hatte. Auf dem Schulweg sah er andere Schneemänner, die am letzten Freitag noch woanders gestanden hatten. Vielleicht hatten die Kinder sie alle versetzt, aber dann wären sie ja eigentlich alle kaputt gegangen …

Als Julian ankam, sah er auf dem Pausenhof einen großen Schneemann links neben der Tür. Am Himmel sah man noch den Vollmond. Nachdem es später zur Pause geklingelt hatte, ging er nach draußen und sah, dass der große Schneemann auf einmal rechts neben der Tür stand.

Wurde der Schneemann etwa verschoben aber wieder zurückgebracht? Nein das konnte nicht sein, er spürte, dass etwas komisch war. Der Junge konnte es sich aber nicht erklären.

„Das habe ich mir bestimmt nur eingebildet“, dachte er, schaute den Schneemann an und schaute schnell wieder zurück. Hatte der Schneemann gerade wirklich gezwinkert?

Julian ging näher an die Schneefigur heran und sah, dass der Schnee nicht echt war, sondern ein Kostüm. Auf einmal rief eine Stimme: „Hey, wo ist dein Kostüm?" Julian erkannte seinen besten Freund Justin und hielt sich vor Lachen am Bauch.

Die beiden Freunde scherzten von dort an jedes Jahr so weiter, bis das Kostüm zu klein geworden war.

Bilder und Text: Klasse 6e, Hannah Meyer-Sudbrack

2021-02-22,